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UweS
VX-Meister


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BeitragVerfasst am: Fr Nov 26, 2021 20:35:57    Titel: Tachoantrieb "uwes unnötiges wissen" Antworten mit Zitat
 
Moin Gemeinde,

Ich war mal wieder Neugierig mit folgendem Resultat.

Warum verreckt der Tachoantrieb eigentlich?
Muss man mal reinschauen!

Alle folgenden Bilder sind nach dem säubern entstanden da man es so besser erkennen kann.

1. Sicherungsring entnehmen



2. Unterlagscheibe entnehmen



3. Mitnehmerscheibe entnehmen



4. Dichtscheibe entfernen

Lässt sich ganz einfach durchführen.

*Tachoantrieb in die hohle Hand, mit einem Hammer ein paar dezente Schläge auf die Hülse und die Dichtscheibe ist lose.

*(uwes unnötige schraubertipps)




5. Wellenhülse entnehmen

Vorsicht! Kann sein das die darunter sitzende Scheibe an der Wellenhülse hängen bleibt, nicht verlieren.



6. Scheibe (die von eben) entnehmen



So, nun ist Achsseitig alles raus und wir sehen den Wellenstift der die Wellenhülse antreibt.



7. Wellenstift austreiben

Dieser Stift lässt sich relativ einfach mit einem Schraubendreher oder einem Durchschlag austreiben. Den Antrieb in den Schraubstock gespannt, Vorsicht, nicht zerdrücken, und dann den Stift mit leichten Schlägen austreiben.

Was kommt zum Vorschein?

Der Tachoantrieb Wellenseitig.



Jetzt kann man den auch noch zerlegen.

1. Gummischeibe entnehmen



1. a. Achtung beim zusammenbauen !

Die Gummischeibe muss richtig herum rein, sonnst klappt das mit der Tachowelle nicht.



2. Kunststoffhülse entnehmen



3. Achtung!! Hier sitzt noch eine kleine Scheibe. Die möchte man wohl nicht auf dem Werkstattboden suchen.



Ok, alles zerlegt.



Und jetzt?
Kontrolle.

Die Wellenzahnung ist bei beiden Teilen schon ziemlich eingearbeitet. Ich denke das wird mit neu fetten und einbauen nix mehr werden.



So weit, so gut.
Was soll das jetzt?

Ich denke das man eventuell die Lebenszeit des Antriebes verlängern kann wenn man hier einfach mal das Ganze zerlegt, reinigt und neu einfettet. Das übliche fetten des Antriebs beim Einbau ins Vorderrad hat mit der Innerei nichts zu tun, das sollte man mal extra betrachten. Beim hier gezeigten Antrieb handelt es sich um eine Laufleistung von knapp 90000 km.

Lässt sich das reparieren/erneuern?

Klar kann man natürlich einen gebrauchten Antrieb besorgen, soweit es den noch gibt.

Ersatzteile?

Komplett neu ist ja nicht ganz billig, aber ob es den Wellenring und den Wellenstift irgendwo gibt, keine Ahnung.

Auf dem Wellenring hab ich keine Kennung gefunden.



Auf dem Wellenstift zwar auch nicht, aber auf der Gummischeibe.



Ob diese Kennung was bringt, auch keine Ahnung. Vielleicht weiß da jemand mehr.
Wenn ich mal einen weiteren Antrieb mit vielleicht keinen Spuren zerlege, mach ich natürlich Bilder zum Vergleich.

Zerlegende Grüße aus Mittelerde
Uwe



Zuletzt bearbeitet von UweS am Sa Nov 27, 2021 23:08:52, insgesamt einmal bearbeitet
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Amigaharry
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BeitragVerfasst am: Sa Nov 27, 2021 10:34:39    Titel: Antworten mit Zitat
 
Super Doku! Gut zur Wartung.
Ich hab den auch schon bei meherern Suzies zerlegt, wenn er zu spinnen angefangen hat. Allerdings konnte ich die nie wirklich nachhaltig reparieren (mangels neuer Ersatzzahnräder). Nach kurzer Zeit waren die wieder hinüber......
Da man die Dinger jetzt schon ziemlich billig als Fernostnachbau bekommt (passen oft von anderen Modellen), schmeiss ich die weg....
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Dieter
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BeitragVerfasst am: Sa Nov 27, 2021 12:11:15    Titel: Antworten mit Zitat
 
Find ich auch sehr interessant. Leider bekommt man dafür keine Ersatzteile. Aber zur Wartung durchaus von Interesse. Diese Teile werden nur als ein Teil verkauft. Da kann man auch direkt das ganze Teil tauschen. Auch ich gehe davon aus, das die Teile bei etlichen Motorrädern passen. Dabei kommt es halt nur auf die Übersetzung je nach Radgröße und den Übersetzungsfaktor an. (Faktor vom Tacho) Müsste mal überprüfen welche Susi kleinere Räder, 15 - 16" hat. (Thema Gespann)

Gruß
Dieter
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Amigaharry
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BeitragVerfasst am: Sa Nov 27, 2021 17:24:38    Titel: Antworten mit Zitat
 
Suzukis mit diesem Tachoantrieb haben alle dasselbe Übersetzungsverhältnis und sind auch im DM gleich. Da gibts genug Nachbauten im Netz.
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Seymore
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BeitragVerfasst am: Sa Nov 27, 2021 22:14:54    Titel: Antworten mit Zitat
 
hallo Uwe,
vielen Dank, der Beitrag ist gut für die Fortschreibung des Werkstatthandbuchs ..

Zitat:
Beim hier gezeigten Antrieb handelt es sich um eine Laufleistung von knapp 900000 km.

ich vermute mal 90.000 km ?

Zitat:

Die Wellenzahnung ist bei beiden Teilen schon ziemlich eingearbeitet.

und diese eingearbeitete Verzahnung sorgt dann für das Tachonadel wackeln ? mal bei 100 Km/h , mal bei 140 km/h ?

beste Grüße Seymore
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Amigaharry
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BeitragVerfasst am: Sa Nov 27, 2021 23:22:45    Titel: Antworten mit Zitat
 
Gibt 3 Gründe:

1. Verzahnung bereits sehr "abgenagt", sehr scharfe und eingefahrene Zahnkanten am achsialen Zahnrad - das gibt manchmal richtige "Rucker". Spürt man schon beim Drehen mit der Hand

2. Tachowelle ist am Sterben und die Lietzen drillen langsam auf. Führt zu kurzem "Steckenbleiben" der Welle

3. Dämpfung im Tacho selbst ist hinüber - kommt auch öfter vor.
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UweS
VX-Meister


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BeitragVerfasst am: Sa Nov 27, 2021 23:23:05    Titel: Antworten mit Zitat
 
@Seymore

Oh, stimmt, da sollte 90000 km stehen. hab`s korrigiert.

Die Zahnung ist hier schon so abgeschliffen das der Tacho gar nichts mehr angezeigt hat. Die Zahnung hat einfach nicht mehr gegriffen. Ein leichtes Wackeln der Anzeige war aber erst kurz vor Lebensende des Antriebs zu sehen.

Ob es sich lohnt den Antrieb mal komplett zu zerlegen und neu zu fetten ist Geschmacksache, ich werde es mal so machen. Das Fett in gezeigtem Antrieb war schon, ich sag mal krümelig trocken.





Gruß aus Mittelerde
Uwe



Zuletzt bearbeitet von UweS am So Nov 28, 2021 21:53:26, insgesamt einmal bearbeitet
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Seymore
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BeitragVerfasst am: So Nov 28, 2021 21:24:11    Titel: Antworten mit Zitat
 
Hallo Uwe, hallo Amiga

Zitat:
Ein leichtes Wackeln der Anzeige war aber erst kurz vor Lebensende des Antriebs zu sehen.

das ist doch ein gutes Indiz für den langfristig voraus schauenden VX Fahrer / Fahrerin, der/die dann weiß was da kommen kann.

Zitat:

2. Tachowelle ist am Sterben und die Lietzen drillen langsam auf. Führt zu kurzem "Steckenbleiben" der Welle


das kann ich ja leicht kontrollieren,
die Tachowellenschraube am Tachogehäuse oben lösen und die Drahtwelle nach oben rausziehen, übermäßiger Rost, oder sinnwidriges Fett oder aufgedrillte Litzen werden dann sichtbar.

Zitat:
3. Dämpfung im Tacho selbst ist hinüber - kommt auch öfter vor.


diese Fehlerquelle versteh ich dann nicht mehr, obwohl ich in den Tacho schon mal reingeguckt hab, läßt sich vermutlich auch nicht reparieren,

Winterzeit - schrauberzeit

beste Grüße Seymore
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Frank_#62
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BeitragVerfasst am: So Nov 28, 2021 22:21:39    Titel: Antworten mit Zitat
 
Moin Uwe,

sehr interessant Very Happy
Nach so langer Zeit noch neue Details Cool
Weiter machen

Grüße, Frank
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UweS
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BeitragVerfasst am: So Nov 28, 2021 23:39:32    Titel: Antworten mit Zitat
 
Frank_#62 hat Folgendes geschrieben:
Moin Uwe,

sehr interessant Very Happy
Nach so langer Zeit noch neue Details Cool
Weiter machen

Grüße, Frank

Ja, auch dank dir. Wir zwei hatten das Thema ja schon mal, kam leider erst jetzt dazu das mal weiter zu verfolgen.
Bei deinem Link zum GSX Forum sieht man ja das dort der Zahnring Achsseitig aus Kunststoff ist, den könnte man dann ja eventuell mit einem 3 D Drucker nachmachen. Ob das auch in unserem Fall für die VX ginge?
Obwohl, wäre dann nicht mehr "original" Rolling Eyes

Gruß aus Mittelerde
Uwe

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Amigaharry
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BeitragVerfasst am: Mo Nov 29, 2021 10:51:15    Titel: Antworten mit Zitat
 
Da kommt eine nicht zu unterschätzende Flankenkraft drauf. Das wird aus KST nicht sehr lange halten - selbst wenn es aus POM wäre.
Ich würde sogar sagen, dass selbst Messing das nicht dauerhaft überlebt. Die Kraftumlenkung um 90° + Übersetzung ist schon brutal.
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UweS
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BeitragVerfasst am: Mo Nov 29, 2021 18:57:37    Titel: Antworten mit Zitat
 
OK, klingt logisch. Mich wundert nur das es bei der GSX wohl aus Kunststoff zu sein scheint.

https://www.gsx1100g.net/forum/viewtopic.php?f=5&t=12113

Die Zahnung Wellenseitig scheint mit dem Teil der VX identisch zu sein, so sieht es zumindest auf dem Foto aus.

Gruß aus Mittelerde
Uwe

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Amigaharry
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BeitragVerfasst am: Mo Nov 29, 2021 23:29:28    Titel: Antworten mit Zitat
 
Ja, schaut tatsächlich so aus. Könnte ein keramikgefülltes POM oder was ähnliches sein, aber garantiert nichts, was sich in einem (Kunststoff) 3D-Drucker verarbeiten liese.

Es gibt aber auch Stahl-3D-Drucker - und da schauts gleich viel besser aus.
Bei diesen Firmen zahlt man meist nach Stundensatz des Druckers: teuer ist die zeitl. Abnutzung des Lasers - der Rest fällt kaum ins Gewicht. D. h. wenn man sich an eine volle "Produktion" mitanhängen kann, kostet's einen Pappenstiel.

Kleiner Hinweis für die Ostösterreicher hier: In Wr. Neustadt steht ein absoluter Top-Drucker bei der FOTEC. Die machen auch Teile für die Formel1 und die Luft/Raumfahrt. Habe da schon Teile machen lassen. Man muss nur Zeit haben, bis man sich an eine Produktion anhängen kann.
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