Kleines Update zur Mitnehmersituation.
Nach einem eindringlichen Gespräch mit einem Entwicklungsingenieur bei einem größeren Automobilhersteller kann davon ausgegangen werden,
dass der Mitnehmer tatsächlich weniger/nicht gehärtet ist im Vergleich zum Zahnkranz auf der Endgetriebeseite.
Dies hat den Sinn, dass im Verschleißfall tatsächlich zuerst der Mitnehmer aufgerieben wird, der im Verhältnis einfach zu tauschen und "günstig" als Tauschteil zu erstehen ist.
Dass diese "Sollbruchstelle" bei unseren VXen eingebaut ist, zeugt tatsächlich von umfassender Ingenieurkunst bei der Entwicklung unseres großartigen Fahrzeugs.
Heute habe ich dann nach knapp 800km das Hinterrad ausgebaut und den Zustand des erneuerten Mitnehmers kontrolliert.
Beim Einbau war es mir nicht möglich, die Silentgummis weiter ein zu treiben, einer davon stand sogar etwas weiter heraus als die anderen.
Unwissend und gutgläubig wurde auf dieser Seite das Halteblech etwas unter Spannung montiert.
Beim zerlegen konnte ich leichte Reib-Spuren an den Plättchen feststellen,
die Gummis waren allerdings allesamt etwas weiter und GLEICHMÄßIG weit in ihren Sitzen
Das würde also meine Vermutung bestätigen, dass ein übermäßiges weiter rein oder raus treiben der Gummis nur einen vorübergehenden Nutzen hat.
Die Ruckdämpfer werden so belastet, dass diese sich einer eventuellen (nicht übermäßigen) Spannung axial nicht erwehren und dann in ihren Sitzen dort hin wandern, wo sie keine Axialspannung mehr erfahren.
Aufgeriebene Endgetriebe und verschobene Verzahnungen sind also nicht die Folge von Gummis, die wandern, sondern allein von abgenutzen Plättchen/eingelaufenen Mitnehmern, die so die Wanderung (Axialverschiebung in Richtung Endgetriebe) überhaupt erst zulassen.
Die Zerstörung der Verzahnung dagegen ist dann die Folge von ungenügender Schmierung und oder Reibanteilen aus obiger Problematik.
Beide Probleme zusammen, die demnach aber auch getrennt (!) auftreten können, führen dann zu dem Zustand, wie er in meinen Bildern dokumentiert ist.
LG Stephan
PS: Bei genauerer Betrachtung der zerstörten Scheiben und des Mitnehmers ist mir aufgefallen, dass beide eigentlich in gleicher Weise und zueinander passend eingeschliffen sind.
Wenn man nun versuchen würde, nur die Plättchen aus einem härteren Material her zu stellen, würden diese zwar besser halten, aber auch den Mitnehmer noch stärker belasten/aufreiben, weil dieser nun das schwächste Glied in der Kette ist.
M.M.n. ist es geschickter, hin und wieder die Plättchen für 7,50€ all incl. zu erneuern, als alle Daumen lang eine Erneuerung des Mitnehmers im Hinterkopf zu haben...
